Auf Ryzen
Wer sich fragt, warum ich diese Woche kaum online war und nicht gearbeitet habe, also das war so…
Mein Gaming-Rechner, den ich mir 2015 selbst zusammengebaut habe, brauchte dringend ein Upgrade. Eigentlich hatte ich damals geplant, irgend wann jetzt um diese Zeit rum meine Grafikkarte zu wechseln, aber bei den aktuellen Grafikkarten-Preisen wäre das halt ziemlich dumm. Und da der Rechner ja jetzt seit über zwei Jahren in meinem Freelancer-Dasein nicht nur zum Spielen und zur Audioproduktion, sondern für alles, was ich während der Arbeitszeit so mache, herhalten muss, hab ich mich dann für ein Prozessor-Upgrade entschlossen.
Am Ende ist es ein Ryzen 5 5600X geworden. Mein erster AMD-Prozessor überhaupt. Und ich habe seit 1989 durchgängig mindestens einen PC in Benutzung. Schon ziemlich krass, wenn man drüber nachdenkt, dass ich jetzt nach über 30 Jahren auf einmal Intel den Rücken kehre. Ich benutze halt seit dem 286er nur Intel-Chips. Bis jetzt. 286er, 386er, 486er, Pentium, Pentium II, Pentium III, Pentium 4, Pentium M, Core Duo, Core i3, Core i5 und jetzt halt der Wechsel zu Ryzen. Zeigt schon, wie sehr Intel es in letzter Zeit verkackt hat.
Na auf jeden Fall brauchte ich wegen dem Wechsel halt auch ein neues Motherboard. Basierend auf dem Optimalen PC von Ex-Kollege Hirsch bei der c’t ist es dann ein B550 Aorus Elite V2 geworden. Ein wirklich exzellentes Mainboard. Mit dem Wechsel ging dann auch ein Umstieg von DDR3- auf DDR4-RAM einher. Alles kein Problem. Für einen eingehenden Test meiner Backups, den PC-Umbau und eine Neuinstallation von Windows – nach fünf Jahren musste das dringend mal sein – hab ich zwei Tage eingeplant.
Das Ganze hat dann aber eher fünf Tage gedauert. Zum einen, weil ich zwei neue 4-TB-Backup-Platten odern musste und zum andern, weil das Wetter auf einmal so gut wurde, dass ich dann doch zwischendurch die eine oder andere Stunde mit Motorradfahren verbracht habe. Und dann begab es sich halt, dass ich verpeilt habe, dass mein guter Pure-Rock-Kühler von Be Quiet nicht auf Motherboards mit AM4-Sockel passt. Also musste ich erst mal den viel zu lauten und schlecht kühlenden Propeller von AMD anbringen, um wenigstens Windows und alle Apps schon mal zurückspielen zu können. Zwischendurch hab ich dann zwei Tage auf einen Pure-Rock-2-Kühler gewartet und als der gestern ankam, musste ich den PC wieder aufmachen und die Kühler umbauen. Hat also alles ein bisschen länger gedauert, als erwartet. Ist ja irgendwie immer so.
Trotzdem finde ich es wichtig, auch mal Technik selbst zusammenzubauen – wie ich am Dienstag auch schon in der Ostfriesen-Zeutung geschrieben habe. Weil man dann lernt, wie der ganze Kram, den wir jeden Tag für selbstverständlich nehmen, so funktioniert. Klar, wie man sieht bringt das auch Probleme mit sich, die man lösen muss, aber man wächst halt mit der Aufgabe. Und nach ein paar Stress-Tests meines neuen, alten PCs kann ich sagen: Das Ding läuft wieder wie eine Eins. Und dazu noch merklich flotter. Mission erfüllt! Ab morgen gehts also wieder an die Arbeit!