Urlaub in Tarkov
Wenn man sonst keinen Frust im Leben hat, spielt man halt Escape from Tarkov.
Ich hab gerade mal wieder angefangen, Escape from Tarkov zu spielen. Ich weiß auch nicht wirklich warum. Wer mir bei Twitch zuguckt, weiß ja, dass ich sonst eigentlich eher so der Wohlfühl-Spieler bin und alles auf so einfach wie möglich stelle. Und Tarkov ist da ja schon irgendwie genau das Gegenteil. Das Spiel ist so Hardcore, wie es nur geht. Ein Shooter ohne Anzeige für Squadmates oder Gegner, ohne Anzeige für Ammo in der Waffe (muss man manuell checken und ist nur eine Schätzung), ohne Ingame-Karte, nix gibts da… Und wenn du tot bist, ist dein ganzes Equipment futsch. Wenn du neue Ammo brauchst, musst du genau gucken, dass die auch in die Waffe passt, die du benutzen willst. Und du musst gesondert passende Magazine kaufen. Eigentlich ist Tarkov spielen ungefähr so spaßig, als wäre man wirklich im Krieg.
Aber trotzdem ist das irgendwie ein geiles Spiel. Super nitty-gritty und eine Art von Postapokalypse, wie sie irgendwie nur die Russen hinbekommen. Das Ganze ist wie Instance-basiertes DayZ mit MMO-Elementen, gemischt mit einem S.T.A.L.K.E.R.-ähnlichen Setting, das aufs Wesentliche (hauptsächlich Looten und Shooten) reduziert wurde. Das Spiel hat die beste Umsetzung von Hand- und Langfeuerwaffen, die ich je in einem Videospiel gesehen habe. Realistischer Bullet-Drop, Wind, Querschläger …alles drin. Klar, das Inventory-Management ist purer Wahnsinn, man stirbt alle fünf Minuten und die Lernkurve ist so steil, dass man erst mal Fluchtgeschwindigkeit erreichen muss, bevor man überhaupt irgendwas hinbekommt, aber das ist halt genau der Reiz.
Und ich hab festgestellt, dass es, wie viele Spiele die sehr schmerzhaft sind, mehr Spaß macht, wenn man einen Freund dabei hat. In diesem Sinne vor allem danke an Jonathan, den ich aus irgendeinem Grund – den ich auch nicht so ganz verstehe – mit diesem irren Spiel anfixen konnte. Wir haben gestern mal zusammen gespielt und das war echt intense. Und auch sehr spaßig. Morgen streamen wir das dann auch mal. Mal gucken, ob ich es diesmal schaffe, an dem Spiel dran zu bleiben. Ich hatte es ursprünglich 2019 gekauft und wollte einen Review schreiben, hab aber frustriert aufgegeben, bevor ich weit genug gespielt hatte. Vielleicht klappt das ja jetzt mit Freunden besser.