Warum ich eine Kleinstpartei wähle
Das Team Todenhöfer hat den schlimmsten Namen aller Parteien auf dem Wahlzettel und es wird ausgerechnet von einem ehemaligen Journalisten geführt. Eigentlich nicht viel Grund zur Hoffnung. Aber sie haben trotzdem das beste Programm aller Parteien zur Bundestagswahl 2021.
Ich halte nichts davon, Wahlempfehlungen abzugeben – vor allem nicht als Journalist. Also seht diesen Blog-Post bitte nicht als Wahlempfehlung. Ich finde es persönlich allerdings wichtig, vor allem als Journalist, transparent mit seinen Wahlentscheidungen umzugehen. Das sehe ich als Teil meiner Verantwortung in diesem Berufsstand an. Deswegen habe ich mich auch ziemlich zum Start dieses Blogs dazu entschieden, hier offen über meine Wahlentscheidungen zu schreiben. Da jetzt die Bundestagswahl ansteht und ich gerade meine Briefwahl abgegeben habe, folgt nun also eine kurze Begründung meiner aktuellen Wahlentscheidung.
Ich habe dieses Mal das Team Todenhöfer gewählt, obwohl das wohl der schlechteste Name einer Partei in der Geschichte der Bundesrepublik ist. Trotzdem mag ich deren Programm sehr. Ich stimme nicht ganz mit der Analyse der SARS-CoV-2-Pandemie dieser Partei überein und als überzeugter kinderloser Bürger ist mir Eltern-Förderung weit weniger wichtig, aber ansonsten gefällt mir die Einstellung dieser Leute sehr. Sie ist erfrischend unorthodox. Highlights des Programms für mich sind:
- Bundeskanzler, Minister und Abgeordnete dürfen in Zukunft nur noch für zwei Wahlperioden von 5 Jahren gewählt werden, d.h. Politiker können nicht mehr von ihrem Beruf leben und müssen auch mal in der richtigen Welt da draußen arbeiten
- Verbot von Parteispenden über €5.000
- Steuererleichterungen für den Mittelstand, Vereinfachung der Steuergesetze
- Abschaffung der Kirchensteuer, Gleichstellung aller Religionen
- Drastischer Bürokratieabbau
- Soziale Marktwirtschaft soll zur ökosozialen Marktwirtschaft umgebaut werden
- Klare Absage zu staatlicher Planwirtschaft oder radikalen Lösungen zum Klimaschutz
- Plädoyer für eine besser Migrationspolitik und mehr Eingliederung von Einwanderern
- Infrastrukturnotstand soll dringend angegangen werden
- Ja zu Europa, im Fall des Scheiterns der EU ein historisch angehauchter deutsch-französischer Staatenbund
- Gleichstellung der Beziehung zu Russland mit der zu den USA
- Rüstungsabbau, Verbot von Waffenexporten, Achtung der Bundeswehr als lokale Verteidigungsarmee, klare Absage zu sämtlichen Auslandseinsätzen, Abbau aller Atomwaffen und autonomen Dronen
- Klare Absage zu jeglichem Rassismus und zur unsinnigen Idee, es gäbe Menschenrassen
Das sind alles Dinge, über die ich seit Jahren rede und die ich mir so oder so ähnlich wünsche. Außerdem hat diese Partei korrekt erkannt, dass das Elektroauto keine Lösung irgendwelcher Probleme darstellt, dass Klimapolitik nur Hand in Hand mit allen Ländern der Welt funktioniert und dass wir undogmatische Klimapolitik brauchen, die von Menschen gemacht wird, die wissenschaftlich denken können. Was wir hingegen nicht brauchen, sind Klimafanatiker und Idioten die zwar eine Meinung, aber keine Ahnung haben und nicht mal logisch denken können.
Andere Kriterien für diese Wahl waren für mich, dass die Partei, die ich wähle, nicht für die meines Erachtens kriminell verfassungs- und bürgerfeindliche IfSG-Novelle gestimmt hat. Was die Auswahl der im Bundestag vertretenen Parteien extremst eingrenzt. Glücklicherweise gibt es zu dieser Wahl eine ganze Reihe neuer Parteien, denen die aktuelle Politik der GroKo genauso stinkt wie mir, inklusive der Todenhöfers. Lustigerweise wusste ich bis vor kurzem gar nicht, dass diese Partei existiert. Bis ich zu Recherchezwecken die App VoteSwiper ausprobiert habe und sie mir mit Abstand als beste Übereinstimmung angezeigt wurde. Danach habe ich dann das Parteiprogramm in Gänze gelesen.
Leider konnte ich die Todenhöfers hier in Düsseldorf nicht mit meiner Erststimme wählen, dort habe ich dann erneut Die Partei gewählt. Mir ist die Lage im Moment zwar eigentlich zu Ernst für Satire, bei den eingeschränkten Möglichkeiten meiner Auswahl dort erschien mir die Satire-Partei aber als das geringste Übel. Vor allem auch deswegen, weil es mir diesmal besonders wichtig ist, eine Klein- oder Kleinstpartei zu wählen. Ich könnte euch jetzt hier erklären wieso, aber ganz ehrlich, der Thomas hat das viel besser gemacht, also schaut euch stattdessen doch einfach dieses Video an:
Also, wie der Thomas so schön gesagt hat, sucht euch eine schöne kleine Partei aus, die zu euch passt. Aber vor allem: Geht wählen!