Eine Übersicht über die ausgezeichneten Field-Notes-Notizbücher für Dungeons & Dragons Spieler und Dungeon Master.

Wie treue Leser dieses Blogs wissen, habe ich vor Kurzem damit angefangen, für einige Freunde ein Dungeons & Dragons-Spiel zu leiten . Wenn man seine eigene Spielwelt entwirft und Leute darin herumlaufen lässt, muss man sich zwangsläufig Notizen machen. Sehr viele Notizen. Anfangs habe ich das in einem großen Traveler’s Company-Notizbuch gemacht, aber später habe ich entdeckt, dass Field Notes großartige Gaming Journals herstellt, die speziell für die 5. Edition von D&D entworfen wurden. Leider ist es relativ schwer, Field-Notes-Notizbücher hier in Deutschland zu bekommen. Die D&D-Notizbücher konnte ich hierzulande auch überhaupt nicht kaufen. Jedenfalls nicht, ohne sie aus anderen Ländern zu importieren und signifikante Importgebühren zu zahlen oder wochenlang auf die Lieferung zu warten.

Das Adventure Set von Field Notes enthält 4 Charakter Journals, 2 Game Master Journals, 2 Encounter Journals und 6 Bleistifte.

Um dieser unbefriedigenden Situation hier in Deutschland ein Ende zu bereiten, habe ich mich an die netten Leute von Umwerk aus München gewandt und sie waren so freundlich, einige dieser Notizbücher für mich zu importieren. Das ist ziemlich cool, vor allem da ich vorher nur ein einziges Mal bei ihnen bestellt hatte, da ich nun mal am anderen Ende der Republik wohne. Aufgrund dieses tollen Kundenservices kann man die Field-Notes-D&D-Notizbücher jetzt im Umwerk-Onlineshop kaufen. Ich selbst habe mir ein Adventure Set bestellt, weswegen ich euch nun die folgenden Eindrücke präsentieren kann.

Notizbuch-Größe und -Qualität

Wir sollten zunächst über die Größe dieser Notizbücher sprechen. Es handelt sich hierbei um die größere Version der Field-Notes-Bücher, nicht um das kleinere Memo-Format, das wahrscheinlich weitaus bekannter ist. Die D&D-Notizbücher haben die selbe Größe wie das “Pitch Black”-Notizbuch in diesem Vergleichsbild (das ich aus dieser Produktvorstellung entnommen habe):


Die D&D-Notizbücher sind (mit 12 x 19 cm) etwas kürzer und etwas breiter als mein Traveler’s-Notebook-Einband. Aber wie bei der Memo-Größe von Field Notes und dem Traveler’s-Company-Einband in der Passport-Größe kann man sie trotzdem zusammen verwenden. Auch wenn sie nicht zu 100% passen, sind sie doch nahe genug beieinander, dass man das im täglichen Gebrauch wahrscheinlich nicht bemerkt. Vor allem, wenn man einige spezielle Einlagen in seinem Notizbuch verwendet.

Die D&D-Notizbücher sind 12 x 19 cm groß, also etwas kürzer und breiter als das Traveler’s-Company-Notizbuch, das ich normalerweise für D&D-Notizen nutze.

Man muss natürlich kein Notizbuch-Cover verwenden. Diese Notizbücher sind so, wie sie ausgeliefert werden, vollkommen brauchbar. Wie andere Field-Notes-Notizbücher auch haben auch sie einen ziemlich stabilen Einband aus Kraftpapier und eine Bindung mit drei Tackern, die ihnen einen rohen Charme verleihen. Field-Notes-Notizbücher sind nicht so schick wie die feinen MD-Papiereinlagen , die mit den Traveler’s-Company-Notizbüchern ausgeliefert werden, aber sie kosten auch weniger. Sie haben den Charme von Arbeits-Notizbüchern. Und sie halten eine Menge aus. Ich würde allerdings trotzdem empfehlen, sich ein Einband zuzulegen, wenn man, wie ich, viel mit den Notizbüchern unterwegs ist, gerne mal Getränke verschüttet oder auch mal lange Spaziergänge im Regen unternimmt.

Obwohl sie nicht ganz so groß sind wie die Einlagen von Traveler’s Company, können die Field-Notes-Notizbücher zusammen mit diesen verwendet werden. Sie ragen zwar seitlich etwas aus dem Einband heraus, aber das tun einige der Spezialeinlagen von Traveler’s Company auch.

Das für Field Notes verwendete Papier ist erstklassig. Es fühlt sich rauer und kratziger an als MD-Papier, aber es nimmt Tinte sehr gut auf und ist stabil genug, dass man es mit einem gut gespitzten Bleistift nicht so leicht durchstechen kann. Ich selbst mag keine Füller, aber Field-Notes-Notizbücher scheinen gut für die Verwendung von Füllern ausgelegt zu sein . Ich selbst schreibe ausschließlich mit Gel-Tinte, insbesondere mit Pentel-EnerGel-Patronen , und ich muss sagen, dass diese Art von Tinte in diesen Notizbüchern sehr schnell trocknet und in keinem Field-Notes-Notizbuch, das ich je ausprobiert habe, verschmiert ist. Das Selbe gilt für die D&D-Notizbücher. Wenn man die Tinte länger als eine Sekunde trocknen lässt, bevor man das Notizbuch schließt, gibt es, meiner Erfahrung nach, keine Flecken und kein Verschmieren.

Wie bei Field Notes üblich, finden sich auf der Innenseite des Einbands einige nützliche, aber auch so manche unsinnige Informationen.

Die Kombination aus großem Format und geringem Gewicht durch den leichten, flexiblen Einband, macht diese Notizbücher zu idealen Begleitern für die D&D-Runde. Ich benutze sie im Moment hauptsächlich an meinem Schreibtisch, während ich eine D&D-Kampagne im Internet über Roll20 laufen habe. Sollte ich allerdings jemals an einer echten Tabletop-Kampagne als Spieler teilnehmen, kann ich mir gut vorstellen, eines der Character Journals zusammen mit ein paar Würfeln in meiner Spieltasche mitzunehmen. Ich denke auch, dass die Papierqualität es einfach machen würde, während einer hektischen Spielsitzung Notizen zu machen – sogar mit einem Füller – ohne dass ich mir allzu viele Gedanken über unschönes Verschmieren machen müsste.

Das Game Master Journal

Ich möchte meinen Blick auf das eigentliche Innenleben dieser Notizbücher mit dem Game Master Journal beginnen, da ich seit Jahrzehnten kein D&D mehr gespielt habe und im Moment mehr Erfahrung mit der Dungeon Master Seite des Spiels habe.

Auf der Innenseite des Einbands finden sich ein praktischer Index und – das ist ziemlich cool – Zufallstabellen für zwergische Flüche (D20), nutzlose Gegenstände & Schätze (D12), seltene Gegenstände (D10), Motive für Bösewichte (D8), schlimme Dinge (d6) und – sehr niedlich! – Halbling-Flüche (D4). Von den insgesamt 64 Seiten sind 11 Seiten allgemeinen Informationen über das Kampagnen-Setting gewidmet – die Lage der Spielwelt in der allgemeinen Ordnung des Multiversums, vorhandene Götter, der Kalender der Welt, so was halt – gefolgt von 4 Seiten mit Hex-Raster für Karten. Es gibt 8 Seiten für detaillierte Informationen über Orte und Gegenden, 10 Seiten für NPCs und 8 Seiten für Spieler-Charakte-Information. Auf 2 Seiten für Organisationen und politische Lager folgen 2 Seiten für wichtige Monster und mehrere Seiten für Gegenstände, Artefakte und Freizeitaktivitäten der Spieler-Gruppe. Abgerundet wird das DM-Notizbuch durch eine Seite, auf der mögliche Meilensteine und erhaltene XP festgehalten werden, 11 Seiten für Notizen zu einzelnen Abenteuern der Gruppe und zwei Seiten zum Erstellen eigener Zufallstabellen.

Auf der Rückseite des Einbands der Notizbücher finden Sie einige sehr nützliche Hinweise.

Interessanterweise enthält die letzte Seite aller Notizbücher den Text der Open Game License, was ich als Lizenz-Geek ziemlich cool finde. Auf der Rückseite des Einbands beim Game Master Journal findet sich zusätzliches Referenzmaterial, wie z.B. einen raffinierten Generator für Kneipen-Namen (D10), eine Alignment -Tabelle und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die D&D-Kampfrunden. Alle Tabellen und Listen in diesen Notizbüchern sind in englischer Sprache in einer sehr dezenten, aber leicht lesbaren hellbraunen Farbe gedruckt. Field Notes ist berühmt für seine wunderbar unaufdringliche Typografie und sein hervorragendes Layout, und die D&D-Notizbücher enttäuschen in dieser Hinsicht ebenfalls nicht. Diese Notizbücher sind schön anzusehen, aber gleichzeitig schlicht. Sie sind nicht überladen mit der Art von Schnörkeln und Dekoration, von der viele Leute zu glauben scheinen, dass sie gut zu Fantasy-Rollenspielen passt – und das gefällt mir sehr.

Diese Bücher übertragen die Philosophie von Field Notes, das Arbeiter-Notizbuch zurück zum Leben erwecken zu wollen, auf Tabletop-Rollenspiele. Sie sind ein ernsthaftes, schnörkelloses Arbeitswerkzeug – und das ist genau mein Ding. Worldbuilding ist eine ernste Angelegenheit, die von einem gut durchdachten Notizbuch mit sachlichen Informationen nur profitieren kann. Und wenn das Ganze dann auch noch in Paul Renners Meisterwerk gesetzt ist, umso besser.

Das Monster / Encounter Journal

Das Game Master Journal ist so konzipiert, dass es mit der zweiten Art von D&D-Notizbuch von Field Notes Hand-in-Hand geht: Das Monster / Encounter Journal. Während ersteres Notizbuch allgemeine Informationen über die Welt enthält, die der Dungeon Master sich zusammenzimmert, ist zweiteres mehr auf die Details der eigentlichen Spielsitzungen ausgerichtet. Auch das Monster / Encounter Journal hat 64 Seiten.

Das Notizbuch startet mit einer Seite voller allgemeiner Tipps zum Aufbau von Abenteuer-Begegnungen, gefolgt von 15 Doppelseiten zur konkreten Gestaltung dieser Begegnungen – mit Abschnitten für Geländeskizzen, Platz für Storybeats, Feinde, Spezialeffekte in der Umgebung, Belohnungen für die Abenteurer und allgemeine Hinweise zum Ablauf der Begegnung. Der zweite Teil des Buches beginnt mit einer Seite mit Tipps zum Monsterbau und einer Übersichtstabelle für 15 Monster, gefolgt von 15 Doppelseiten für detaillierte Informationen zu diesen Monstern. Dazu gehören Platz für eine gezeichnete oder geschriebene Skizze, begleitendes Lore zum Monster, seine Attribute und Fähigkeiten, Eigenschaften, Aktionen und so weiter. Wir haben hier ein sehr schön strukturiertes Notizbuch, das sehr genau auf diese beiden Aufgaben fokussiert ist.

Das Monster / Encounter Journal besteht hauptsächlich aus zweimal 15 Doppelseiten, die euch dabei helfen, herausfordernde Begegnungen und interessante Monster für euere Spieler zu entwerfen.

Außerdem enthält es Kurzreferenzen, die den Dungeon Master bei diesen Aufgaben unterstützen.

Die Kombination aus dem Game Master und dem Monster / Encounter Journal enthält meiner Meinung nach alles, was ein Dungeon Master braucht, um eine D&D-Spielsitzung für seine Spieler zu planen und durchzuführen. Ich will noch etwas mehr Erfahrung mit diesen Notizbüchern sammeln, aber sie sind eigentlich sehr ähnlich strukturiert wie der D&D-Teil in meinem Traveler’s-Company-Notizbuch, das ich beim Leiten meiner aktuellen Spielrunde verwende. Ich habe dieses Notizbuch mit Blanko-Einlagen nach einigen Anleitungen für D&D-Notizbücher strukturiert, die beim Durchstöbern von Blogs gefunden habe. Am Ende kam da interessanterweise etwas bei heraus, das einer Kombination aus dem Game Master und dem Encounter Journal von Field Notes sehr ähnlich ist. Deshalb denke ich, dass der Wechsel zu diesen Notixbüchern sehr natürlich für mich sein wird. Außerdem erspare ich mir eine Menge Arbeit, weil die Bücher bereits für mich vorbereitet sind und ich sie nicht erst selbst organisieren muss.

Das Charakter Journal

Die dritte und letzte Ausgabe der Field-Notes-D&D-Notizbücher richtet sich vor allem an Spieler von Dungeons & Dragons, weniger an deren Dungeon Master. Im Mittelpunkt des 64-seitigen Charakter Journals stehen, wie der Name schon sagt, Notizen zu einem bestimmten Spieler-Charakter. Nach einigen Anfangsseiten mit allgemeinen Informationen über die Spielfigur, findet man hier alles, was man braucht, um den Überblick über deren Statistiken zu behalten: Tabellen mit Klassen-Attributen, ein zweiseitiges Character Sheet (das wird wahrscheinlich mit einem Bleistift ausgefüllt und oft ausradiert und geändert werden), Seiten für Zaubersprüche, Fähigkeiten und Skills, Seiten für das Tracken von Aktivitäten und jeweils eine spezielle Seite – für jedes Level 1 bis 20 – auf der die Spieler die Entwicklung ihres Charakters und die erlebten Abenteuer festhalten können. Es gibt auch eine Reihe von Seiten, auf denen die Spieler die Verbündeten und Kumpanen ihres Charakters, und dessen Zugehörigkeit zu diversen Organisationen, notieren können. Zusätzlich ist viel Platz für Kampagnen-Notizen, kurze Protokolle von Spielsitzungen sowie für Gedanken und Theorien darüber, was der Dungeon Master wohl noch so plant.

Auf den letzten Seiten des Character Journals ist Platz für Kurzprotokolle von Spielsitzung während einer Kampagne.

Das Notizbuch für Spieler ist genauso durchdacht, wie die Bücher für den Dungeon Master. Field Notes hat auch hier wunderbare Arbeit geleistet. Es findet sich ein gutes Gleichgewicht zwischen nützlichen Informationen und Platz für eigene Notizen. Wie die anderen beiden Notizbücher ist auch das Character Journal robust verarbeitet und gut strukturiert. Es ist auf eine elegante Art und Weise unaufdringlich. Diese Notizbücher sind bei weitem das Beste, was es auf dem Markt an speziell für D&D-Spieler ausgelegte Notizbücher gibt. Und glaubt mir, ich habe mir in den letzten Monaten eine Menge solcher Produkte angeschaut.

Mir gefällt vor allem, dass diese Notizbücher keinen kitschigen Fantasy-Look haben. Ich bin zwar ein Geek, aber schließlich einer mit Geschmack. Falls ihr eher ein Notizbuch mit Fantasy-Look sucht, könnt ihr euch auch einen schönen Leder-Einband suchen und die Field-Notes-Notizbücher da reinstecken. Dann sehen sie zumindest äußerlich mehr nach Fantasy aus. Vielleicht werdet ihr ja trotzdem ein Fan der makellosen Typografie und des klaren Layouts. Ich kann mir Notizbücher mittlerweile gar nicht mehr anders vorstellen…

Ich würde auf jeden Fall einen Einband empfehlen. Die D&D-Notizbücher sind so, wie sie ausgeliefert werden, völlig in Ordnung, aber ein guter Einband macht jedes Notizbuch besser. Die Field-Notes-D&D-Notizbücher sind 12 x 19 cm groß (bei einer Dicke von etwa 8 mm), sie sollten also in jeden A5-Notizbucheinband passen. Ich bin auf jeden Fall überglücklich, dass es diese Notizbücher jetzt in meinem Leben gibt.

Die verschiedenen D&D-Notizbücher sind in unterschiedlichen Farben gehalten, so dass sie leicht zu unterscheiden sind.