Geflohener Häftling: Polizeieinsatz in Oberbilk & Flingern

Seit ca. einer Stunde schwebt über meinem Viertel in Oberbilk ein Polizeihubschrauber. Davor waren sehr viele Sirenen zu hören.
Laut duesseldorf_aktuell sucht die Polizei eine flüchtige Person in Flingern-Süd, unter anderem mit einer Hundestaffel.
Auf Grund der Position, in der der Heli schwebt und den Justizbeamten vor Ort, würde ich davon ausgehen, dass jemand aus dem Landgericht geflohen ist. Ich kann aus meinem Büro nach wie vor Sirenen hören und der Heli schwebt gerade über der Güterbahnstrecke an der Grenze zwischen Oberbilk und Flingern.
Update 12:12 CEST
Antenne Düsseldorf bestätigt meine Vermutung:
Der Häftling sei demnach den Sicherheitskräften im Amtsgericht weggelaufen und seitdem flüchtig. Weitere Angaben zu den genauen Umständen der Flucht oder zu der Frage, ob der Gesuchte gefährlich sei, könne man derzeit noch nicht machen, so der Polizeisprecher weiter.
Update 12:47 CEST
Antenne Düsseldorf berichtet weiter:
Laut Polizei sind inzwischen Hundertschaften eingetroffen, um bei der Suche nach dem Häftling zu helfen. Auch Hundeführer und Polizeibeamte auf Fahrrädern seien im Einsatz. Weitere Angaben zu dem entflohenen Häftling und seiner Gefährlichkeit könne man nach wie vor nicht machen, so eine Polizeisprecherin.
Der Hubschrauber ist mittlerweile abgezogen. Das war sein ungefährer Einsatzradius vorhin:

Suchradius des Polizeihubschraubers in rot, Land- und Amtsgericht in blau (eigene Grafik, Karte: Mapbox)
Update 13:01 CEST
Nun berichtet auch die Rheinische Post:
Ein Angeklagter ist am Montagvormittag aus dem Gerichtsgebäude in Düsseldorf-Oberbilk geflohen. Die Meldung über den Vorfall erreichte die Polizei um 10.33 Uhr. Der Mann sei Justizbeamten entwischt, als sie ihn ins Gericht bringen wollten, sagte eine Sprecherin der Polizei. Ob er sich bereits im Gebäude befand oder noch außerhalb, konnte die Sprecherin nicht sagen. Man suche ihn derzeit unter anderem mit Hunden und einem Hubschrauber nach dem Mann.
Bei der NRZ heisst es:
Der Polizei lägen keine Informationen vor, ob eine Gefahr für die unmittelbare Bevölkerung bestehe. Eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts konnte bestätigen, dass es sich um eine Flucht aus dem Haftbereich des Gerichts handele. Weitere Informationen könne sie jedoch nicht geben. “Der Sachverhalt wird gerade aufgeklärt.”
Update 13:56 CEST
Laut Bild handelt es sich bei dem flüchtigen Mann um einen 26 Jahre alten Rumänen, der wohl abgeschoben ausgeliefert werden sollte.
Der in Haft sitzende Rumäne (26) hatte sich nach ersten Erkenntnissen mit seiner Anwältin unterhalten, war dabei nicht gefesselt. Wie er dann allerdings das Gerichtsgebäude verlassen konnte, ohne den Justizbediensteten aufzufallen, ist noch unklar.
Der Mann ist nicht ungefährlich, er soll bei der Polizei bekannt sein wegen Bandendiebstahl, Körperverletzung, Widerstand, Einbruch und Straßenverkehrsgefährdung. Laut Behörden sollte er wegen weiterer Straftaten nach Österreich abgeschoben werden. Möglicherweise wollte er das durch seine Flucht verhindern. Momentan sind mehrere Straßen abgeriegelt, die Bewohner sollen in den Häusern bleiben.
Update 14:27 CEST
Die Rheinische Post bestätigt in Updates zu ihrem Artikel die Informationen von Bild.
Wie die Sprecherin am frühen Nachmittag sagte, sei der Mann noch immer nicht gefasst worden. Inzwischen seien die Fahndungsmaßnahmen aber zurückgefahren worden. So sei zum Beispiel der Hubschrauber nicht mehr im Einsatz.
Eine Sprecherin des Amtsgerichts bestätigte den Vorfall. Es handle sich um einen rumänischen Staatsangehörigen, der eine Anhörung in einem Auslieferungsverfahren gehabt habe. Er sei der Justiz bereits wegen Fällen von bandenmäßigem Diebstahl bekannt.
Details, wie der Mann entkommen ist, konnte sie unter Verweis auf die laufende Suche nicht nennen. Es werde ermittelt, wie es zu der Flucht kommen konnte. Er sei als Gefangener vorgeführt worden und dann geflohen.
Update 14:33 CEST: Fehler korrigiert, den ich aus der Bild-Berichterstattung übernommen hatte. Der Mann sollte nicht abgeschoben werden. Es handelte sich um ein Ausliefrungsverfahren. Die Berichterstattung der Rheinischen Post bestätigt allerdings, dass es sich um einen rumänischen Staatsbürger handelt.