Mein Besuch auf dem 70. Hamburger Presseball.

Seit ich als Journalist in Deutschland arbeite, bin ich Mitglied im DJV. Meine Eltern haben mir von klein auf beigebracht, wie wichtig Gewerkschaftsarbeit ist und als ich aus England zurück kam, war es für mich einfach Ehrensache, in den Verband einzutreten. Nach jahrelanger Mitgliedschaft im DJV Hannover wechselte ich Mitte letzten Jahres in den Hamburger Verband, da sich mein Lebensmittelpunkt entsprechend verschoben hatte. Ende 2018 war ich dann sehr positiv überrascht, als ich vom DJV eine Einladung zum 70. Hamburger Presseball erhielt. Ich bin seit Ewigkeiten James-Bond-Fan und hab von daher schon immer ein Faible für High-Society-Events, bei denen man Smoking trägt. Vor allem wenn sie im Hotel Atlantic stattfinden. Als ich diese Einladung bekam wusste ich also, dass ich da einfach teilnehmen muss.

Beim Hamburger Presseball trifft sich alljährlich nicht nur das Who-is-Who der Verlage und Redaktionen der Stadt, sondern auch eine Menge Prominenz des Landes. Diesmal war zum Beispiel Mousse T. da, den ich natürlich prompt erst mal nicht erkannt habe. Immerhin wusste ich, wer Peter Tschentscher ist. Als definitiv nicht prominente Hamburger Bürger saßen meine Frau und ich etwas vom Festsaal abgeschottet im kleineren Alstersalon. Immerhin hatten wir mit Kristina Lüdke eine NDR-Moderatorin an unserem Tisch und ich fand die resultierenden Gespräche sehr interessant. Und wir hatten es nicht so weit zum Austern-Buffet. Die Austern aus der Bretagne waren wirklich exzellent!

Vermisst habe ich vor allem Mitarbeiter des Spiegels, die sich dieses Jahr wegen der Causa Relotius wohl ziemlich aus dem Rampenlich herausgehalten haben, was ja auch irgendwie verständlich ist. Vor allem, wenn man die schmerzhaften Flachwitze über den Fall in den Auftaktreden betrachtet. Nach der Eröffnung der Tanzfläche durch die Debütantinnen und Debütanten habe ich meine Frau dann kurzzeitig beim Walzer blamiert. Tanzen ist wirklich nicht meine Stärke. Dafür kann ich Smalltalk halten wie ein Weltmeister und habe dementsprechend ein paar Kontakte geknüpft und bin Visitenkarten losgeworden.

Ich habe unseren Ausflug in die Hamburger High-Society sehr genossen. Ich muss das sicherlich nicht jedes Jahr machen, aber Spaß gemacht hat es. Ich war lediglich etwas enttäuscht, dass Udo nicht runtergekommen ist – das wäre das Sahnehäubchen auf dem Abend gewesen.