Das letzte Wochenende des Jahres
Wir waren noch mal schnell raus, bevor Mutti den Laden dicht gemacht hat.
Wie ihr seht kommt meine Sonntagskolumne diese Woche mal wieder etwas verspätet daher. Das liegt daran, dass ich erst gestern abend wieder aus Hamburg zurückgekommen bin. Wir waren übers Wochenende in der Hansestadt, um an einem Fotowalk in der Hafencity teilzunehmen, den Katy mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Der hat dieses Wochenende knapp vor Merkels zweitem Lockdown glücklicherweise noch stattgefunden. Genau wie mit meiner Motorradtour dieses Jahr hatte ich da gerade noch mal Glück im Unglück.
Und so hatten wir am Samstag in der Hafencity unter der sachkundigen Leitung von Emine Akbaba sehr viel Spaß. Natürlich haben wir eine Menge gelernt. Was Katy und ich dann gleich am Sonntag bei einem weiteren, eigenständigen Fotowalk noch mal vertieft haben. Danach sind wir dann abends in meine Lieblingskneipe, den Boilerman eingekehrt. Den Ableger im Hafenamt hatte ich bisher noch nicht besucht. Wenn ich “abends” sage, meine ich natürlich “spät nachmittags”. In Hamburg gibts ja jetzt ne Sperrstunde. Dass heißt, man muss nachmittags anfangen zu saufen. Von den Engländern lernen, heißt siegen lernen.
Alles in allem hatten wir ein super Wochenende. Und wir haben es voll ausgeschöpft. Man muss ja davon ausgehen, dass der Lockdown bis mindestens Ende des Jahres durchverlängert wird. Jedenfalls sagt mir das der gesunde Menschenverstand und alles, was wir bisher über virale Atemwegserkrankungen wissen. Ich denke, Merkel weiß das auch. Mutti wollte uns nur erst mal nicht so schocken. So sind sie halt, die Mütter. Hätte ja auch ne Revolte geben können, wenn sie direkt zugibt, dass bis Anfang Januar oder vielleicht Ende März alles dicht bleibt.
Da muss man dann in Sachen Erholung alles mitnehmen, was geht. Vor allem, weil ich mal davon ausgehe, dass so manches Etablissement nach der Geschichte nie wieder aufmacht. Das schöne neue Hotel, in dem wir in der Hafencity übernachtet haben, wird wohl auch nie wieder aufmachen. Jedenfalls, wenn die Mitarbeiter, die ich zwischendurch immer wieder überhört habe, Recht behalten.
Immerhin weiß ich jetzt, wie ich meine Kamera richtig bediene und kann die Apokalypse in ihrer ganzen Trostlosigkeit optimal dokumentieren.