Meine Woche hat diesmal am Nordsee-Strand begonnen.

Nachdem die vorangegangene Woche recht stressig war und diese Woche auch wieder ziemlich ereignisreich werden würde, hatte ich mir letzten Sonntag überlegt, dass ich zwischen drin ein bisschen ausspannen sollte. Gleich am Montag schien eine gute Gelegenheit dafür zu sein. Meine Frau war auf Dienstreise im Ausland und ich hatte zwar einiges zu schreiben an dem Tag, konnte das in diesem Fall allerdings auch sehr gut offline erledigen. Also habe ich den Entschluss gefasst, spontan ans Meer zu fahren.

Katy und ich haben uns vor einiger Zeit eine Traum erfüllt, der sich seit unserem Australien-Aufenthalt 2017 entwickelt hat. Wir haben den Großteil diesen Urlaubs in einem Camping-Bus verbracht und sind wieder einmal die australische Ostküste hochgefahren. Dabei ist uns klar geworden, dass so ein Camping-Bus etwas ganz famoses ist. Wir hielten uns eigentlich beide bisher nicht für Camping-Typen, hatten aber in diesem Urlaub so viel Spaß beim ganz spontan umher reisen, dass wir dann schließlich vor ein paar Wochen hierzulande uns einen eigenen Bus gekauft haben.

Merle ist ein T4 TDI und schon fast so lange auf der Straße unterwegs, wie Katy und ich zusammen sind (17 Jahre). Wir haben das gut Stück von einem Freund übernommen, der den Westfalia-Innenausbau – mit Gasherd, Kühlschrank, viel Stauraum und einem komfortablen Bett – liebevoll neu gestrichen hatte. Das Gefährt hat ein paar kleinere Baustellen, ist ansonsten aber voll einsatzfähig.

Wie ich ja schon in meiner allerersten Kolumne beschrieben hatte, ist ein entscheidender Vorteil beim Freelancer-Sein, dass man ab und zu auch einfach mal so frei machen kann. Und so bin ich dann also am Montag mit Merle nach Sankt Peter-Ording an die Nordsee gefahren, hab in einem Fischrestaurant lecker gegessen und habe den Bus danach am Strand geparkt. Bei 6 °C, steifer Brise und streckenweise Nieselregen war die Gegend am Nachmittag ziemlich verlassen. Also habe ich mich hinten in meinen Bus gesetzt, die Standheizung angeschmissen und Texte geschrieben, bis die Sonne über dem Wattenmeer unterging. Danach habe ich dann noch ein bisschen gelesen bis es stockduster war und nur noch der Mond über dem Watt zu sehen war. Dann habe ich mich auf den Rückweg nach Hamburg gemacht.

Alles in allem war das ein wunderschön romantischer und erholsamer Tag, der mich entspannt und gleichzeitig meine Kreativität beflügelt hat. Es ist wirklich unbezahlbar, wenn man ab und zu mal so etwas machen kann. Das war bestimmt nicht der letzte Ausflug von Merle und mir ans Meer.