Ich mache seit dieser Woche eine Ausbildung zum Funkamateur. Man hat ja sonst nichts zu tun.

Ich spiele ja seit langer Zeit mit dem Gedanken, eine Amateurfunklizenz zu erwerben. Schon vor Jahren hatten mich John C. Dvorak und Adam Curry dazu inspiriert, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Noch in Hannover hatte ich eine Zeitlang mit dem Gedanken gespielt, mich zu einem Prüfungsvorbereitungs-Kurs anzumelden. Allerdings habe ich es wegen meiner Arbeitsbelastung bei Heise nie hinbekommen, mir dauerhaft planbar genug Zeit freizuschaufeln. Aber ein Grund dafür, Selbständiger zu werden war es ja, mir auch mal die Freiheit zu nehmen, private Projekte anzupacken. Deswegen habe ich mich nun diese Woche hier im Alstertal bei einem Lizenzkurs angemeldet und bin in den DARC eingetreten.

Da ich seit meiner Zeit in Hannover ein Handfunkgerät besitze, bin ich nun schon seit Jahren quasi SWL und höre immer mal wieder in die lokalen Frequenzen rein. Es ist also nur konsequent, dass ich früher oder später mal anfange, für die Prüfung zu lernen, dachte ich mir. Na ja, jetzt bin ich also angemeldet und muss fleißig büffeln. Ich mein, Bruchrechnung hab ich zuletzt im Gymnasium gemacht …das braucht man im wirklichen Leben ja nicht. Und von Schaltkreisen und elektrischem Strom hab ich ja eh keinen blassen Schimmer. Aber genaus deswegen dachte ich mir, dass mir etwas Weiterbildung in dem Bereich gut tun wird. Kann ja als Tech-Journalist nicht schaden, wenn man sich auch ein bisschen mit Funktechnik auskennt. Und als Bulli-Besitzer schaden Elektronik-Kenntnisse auch nicht. Mal schau’n, wie schlimm das alles wird. Man hört ja immer wieder, dass diese Amateurfunkprüfung viel einfacher ist, als alle immer denken. Zumal ich mit Multiple-Choice-Tests in der Vergangenheit eigentlich immer Schwein hatte. Ich bin ganz gut darin, mir einen gewissen Prozentsatz solcher Fragen mit gezieltem Halbwissen zusammenzureimen.

Dieser Kurs wird ein paar Monate dauern, also stehen die Chancen ganz gut, dass ich zwischendurch immer mal wieder auch hier in meinem Blog darauf zu sprechen komme. Sollte ich es wirklich schaffen, ein Rufzeichen zugeteilt zu bekommen, erfahrt ihr das dann natürlich hier als erstes. Das wäre schon cool. Seit ich Mitte der Neunziger zum ersten Mal Die fliegenden Ärzte gesehen habe, bin ich vom Funken fasziniert. Natürlich war die Serie auch der Grund, warum ich mein Austauschjahr unbedingt in Australien verbringen wollte. Wäre ja schön, wenn ich dieses zweite Ziel aus dieser Zeit auch noch erreiche. Immerhin werde ich langsam alt genug für Amateurfunk. Und die politische Lage wird ja auch nicht gerade stabiler. Wer weiß, wozu sowas in Zukunft noch mal gut ist.


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