Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass sich Dinge ändern müssen.

Der Sommer ist vorbei, die Blätter fallen und die Tage werden kürzer. Traditionell verbringt man im Herbst mehr Zeit zu Hause und denkt über Dinge nach. Das ist bei mir gerade nicht anders. In letzter Zeit hat mich dabei vor allem meine Nebenbeschäftigung als Podcaster bewegt.

Im Februar hatte ich die Webseite meines Podcast-Netzwerks neu gestaltet und war nach der Subscribe-Konferenz im März voller Elan, neue Projekte anzugehen. Leider ist aus meinen Plänen in dieser Hinsicht nicht wirklich was geworden. Ein deutschsprachiger Politik-Podcast, den ich angefangen hatte, ist, genau wie Hollywood Outlaws irgendwie im Sande verlaufen. Meine Versuche, Geek News Radio neues Leben einzuhauchen, waren ebenfalls nicht von Erfolgt gekrönt. Morning Call macht mir sehr viel Spaß, stellt aber einen sehr unflexiblen Terminblock dar, der einen für mich wichtigen Zeitblock komplett belegt.

Ich habe mich deswegen entschlossen, nicht aus reiner Sentimentalität an Altem festzuhalten, und Sixgun Productions komplett umzukrempeln. Ich werde nicht nur die zuvor erwähnten Podcasts einstellen, sondern das Netzwerk außerdem gänzlich auf neue Beine stellen. Zum einen technisch – ich will weg von WordPress und hin zu statischen Seiten – und zum andern organisatorisch. Nachdem Dan und ich Linux Outlaws eingestellt haben, habe ich es nicht wieder geschafft, einen Ko-Moderator zu finden, der auf Augenhöhe mit mir Shows plant und genug Elan hat, auf einem regelmäßigen Aufnahme-Turnus zu bestehen. Deswegen werden alle meine Shows in absehbarer Zukunft Solo-Podcasts sein. Was nicht heißen soll, dass ich mir nicht immer wieder Gäste dazu hole, aber ich möchte ab jetzt für mich selbst entscheiden, wann und wie ich Folgen aufnehme.

Mein Prototyp für alle diese Änderungen ist mein zweiter Anlauf eines Magic-The-Gathering-Podcasts namens The Mox & Mermaid. Hier erprobe ich gerade das Solo-Moderieren und stelle die Podcast-Veröffentlichung auf eine statische Webseite um, die mit Hugo generiert wird. Bisher funktioniert das alles prima und die technischen und organisatorischen Maßnahmen haben dazu geführt, dass ich zum ersten Mal seit langem wieder Freude an allen Aspekten der Podcast-Production habe. Ich plane darüber hinaus noch einen zweiten Podcast, auch auf Englisch, der sich mit politischen Themen befassen wird.

Genaueres zum Umbau bei Sixgun werde ich sehr bald in einem eigenen Blog-Artikel zu dem Thema darlegen. Für heute wollte ich einfach erst mal nur beschreiben, was mir momentan so durch den Kopf geht. Diese Änderungen sind Teil eines kontinuierlichen Prozesses, bei dem ich versuche, in Abständen immer mal wieder mein Projekt Selbständigkeit zu hinterfragen und zu verbessern. Dabei stelle ich mir nicht nur die Frage, welche neuen Ideen ich umsetzen sollte, sondern achte auch auf Dinge, die ich besser machen könnte oder die ich vielleicht besser einstellen sollte. Und dabei geht es mir nicht nur darum, meine Zeit effektiver einzusetzen und mehr Geld zu verdienen, sondern vor allem auch darum, dass mir das was ich mache, Spaß macht. Denn es macht schließlich keinen Sinn selbständig zu sein und Dinge zu tun, die einem keinen Spaß machen. Dann kann ich mir auch gleich wieder einen Job als Angestellter suchen…


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