Manchmal müssen sich Dinge ändern. Gründlich ändern. Nachdem ich die Webseite meines Podcast-Netzwerkes vor ein paar Monaten umgebaut habe, ist es jetzt an der Zeit, bei Sixgun Productions noch viel mehr zu ändern.

Ich habe in letzter Zeit viel über mein Podcast-Netzwerk Sixgun Productions nachgedacht. Seit ich Freelancer bin, versuche ich immer wieder die Projekte zu evaluieren, mit denen ich meine Zeit verbringe. Nicht zur um effizienter zu werden und somit mehr Geld zu verdienen, sondern auch, um sicherzustellen, dass ich meine Zeit mit Dingen verbringe, die mir Spaß machen. Schließlich wäre es sonst ziemlich sinnlos, selbständig zu sein.

Am Anfang dieses Jahres habe ich die Sixgun-Webseite umgebaut und auch die Podcasts, die ich so produziere etwas umgestellt. Dabei habe ich unter anderem die Shows Hollywood Outlaws, Realpolitik Podcast und Morning Call neu angefangen. Nun beende ich diese Sendungen wieder und stelle außerdem Geek News Radio, die momentan älteste Show des Sixgun-Netzwerkes, ein. Warum diese ganzen Änderungen? Das möchte ich im Folgenden erklären.

Everything Dies, Baby, That’s a Fact

Geek News Radio und Hollywood Outlaws stelle ich aus ähnlichen Gründen ein. Sowohl Dave als auch Dan wollen sich mehr oder weniger aus der Produktion von Podcasts zurückziehen und beide Shows sind zwingend darauf ausgelegt, dass mehr als ein Moderator signifikant an ihrer Produktion und der Aufnahme mitarbeitet. Und um ehrlich zu sein habe ich einfach keinen Ersatz für die beiden gefunden, der willig ist, entsprechende Arbeit in eine solche Show zu investieren. Und um ehrlich zu sein, macht mir das Produzieren beider Sendungen einfach nicht mehr so viel Spaß wie früher. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen aufzuhören – Dan und ich haben Linux Outlaws aus ähnlichen Gründen beendet und im Nachhinein betrachtet war das damals genau die richtige Entscheidung.

Bei Morning Call sieht die Sache etwas anders aus. Der Plan morgens mit einem Live-Stream aufzuwachen, da ich ja eh vorher beim Frühstück die Tech-Nachrichten lese, ist nach wie vor ein guter und die Show macht mir immer noch Spaß. Trotzdem werde ich sie beenden, da ich es mir momentan einfach nicht leisten kann, jeden morgen einen festen Time Slot für die Sendung zu blocken. Da ich damit kein Geld mache und diese Zeit zum Geldverdienen brauche, muss ich notgedrungen die Reißleine ziehen. Ich habe einen harten Kern an Hörern und Zuschauern, die diese Nachricht wahrscheinlich schwer enttäuschen wird, aber um ehrlich zu sein haben die Publikumszahlen meine Erwartungen leider untertroffen. Trotzdem hat mir die Sendung viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich sie vielleicht eines Tages wiederbeleben kann. Bis dahin möchte ich alle, die an täglichen englischen Tech News interessiert sind, auf mein E-Mail-Newsletter verweisen. Den Newsletter kann ich im Gegensatz zu einem auf eine bestimmte Zeit festgelegten Live-Stream einfach während meines Arbeitstages nebenbei schreiben, was es für mich viel einfacher macht, dieses Angebot zu produzieren.

Die Publikumszahlen sind übrigens auch der Grund, warum ich den Realpolitik Podcast nicht weiterverfolgt habe. Ich glaube, ich werde für absehbare Zeit deswegen bei englischsprachigen Produktionen bleiben.

Weiterführen werde ich allerdings meinen Magic-The-Gathering-Podcast The Mox & Mermaid. Ich habe diese Show vor kurzem als Prototyp von der Art Podcast entwickelt, mit der ich in Zukunft meine Zeit verbringen will. Ich produziere und moderiere diesen Podcast ganz alleine in einem Durchgang, mit allen Effekten und Musik, und ganz ohne Schnitt. Außerdem habe ich für die Show eine eigene, statische Webseite entwickelt, was mich davor bewahrt eine komplizierte WordPress-Multi-Site-Installation mit den dazugehörigen Podcast-Plugins zu betreiben. Ab sofort werde ich für meine Podcasts einfache Hugo-Webseiten benutzen.

Damit das alles ohne meine aktuelle WordPress-Installation funktioniert, werde ich allerdings noch ein bisschen Software schreiben müssen. Bisher habe ich zum Beispiel den RSS-Feed noch nicht umgezogen. Trotzdem bin ich bisher mit der neuen Methode zum Aufnehmen und Veröffentlichen sehr glücklich. Diese Änderungen haben dazu geführt, dass ich wieder Spaß an allen Aspekten der Podcast-Produktion habe.

But Maybe Everything That Dies, Someday Comes Back

The Mox & Mermaid wird allerdings nicht der einzige Podcast von Sixgun Productions bleiben. Auf dem Weg ins Jahr 2020 bereite ich eine weitere Show vor, die ich Radio Nowhere nenne. In diesem Procast wird es hauptsächlich im politische Themen gehen, obwohl ich mir sicher bin, dass Technologie-Themen auch immer wieder hinein spielen werden.

Neuerdings beobachte ich einen Trend in der Gesellschaft und vor allem auch bei meinen Journalisten-Kollegen, der mich ziemlich ärgert. Menschen wiederholen immer wieder die selben Geschichten und lesen dabei gerade mal die Titelzeilen. Niemand liest mehr ganze Artikel, geschweige denn sich die Zeit zu einer vernünftigen Recherche zu nehmen und mal die Primärquellen nachzuschlagen. Mit Radio Nowhere möchte ich gegen diesen Trend vorgehen und Hörer dazu bewegen, sich eine eigene Meinung auf Basis guter Recherche zu bilden. Schließlich haben wir alle Zugang zum Internet und fasst unendliches Wissen jederzeit zu unsere Verfügung – es gibt wirklich keine Ausrede, nicht selbst zu denken.

Ich bin mir sicher, dass der daraus resultierende Podcast nicht ganz unkontrovers sein wird. Schließlich werde ich über Themen wie den Klimawandel, Trump und Brexit sprechen. Es ist ja momentan genug los! Ähnlich wie bei M&M plane ich auch hier, die Produktion einfach zu halten. Ich hoffe, dass mich das befähigen wird, jede Woche eine Folge Radio Nowhere zu veröffentlichen, egal ob ich zu Hause oder unterwegs bin. Ich habe ein paar Tests gemacht und ich glaube, dass ich die Sendung auch gut im Bulli aufnehmen kann.

Und dann gibt es da natürlich auch noch ein drittes Projekt, an dem ich arbeite. Es ist kein klassischer Podcast, mehr eine Art Video-Show, die Podcast-Elemente hat. Falls die Sendung jemals das Licht der Welt erblickt, erfahrt ihr hier im Blog natürlich als erstes davon.

Ich spiele darüber hinaus noch mit ein paar weiteren Ideen herum, aber fürs Erste sind das mal genug Projekte. Falls jemand Lust hat, an einer dieser Shows mitzuarbeiten, könnt ihr euch gerne über diesen Fediverse-Thread bei mir melden. Ansonsten, falls euch eins dieser Themen interessiert und ihr den entsprechenden Podcast abonnieren wollt, guckt einfach ab und zu mal auf der Sixgun-Webseite vorbei. Die wird bald auch noch umgebaut und hat dann Links zu den neuen Shows, sobald ich die ersten Folgen raus habe.


Aufmacherbild: Mahir Uysal