Haste Ärger mit Vodafone, wechselst du zur Telekom. Nur dass da auch nur Schreibtischtäter vor sich hin vegetieren und nichts gebacken bekommen.

Als ich nach Düsseldorf gezogen bin, habe ich einen Business-Vertrag mit Vodafone abgeschlossen da die Telekom mehrere Jahre gebraucht hatte, einem komplett mit LWL verkabelten Neubau einen APL zu spendieren. Da dieser Vertrag gegen Ende des Jahres ausläuft und die Telekom sich mittlerweile bequemt hatte, die Glasfasern in unser Haus dann doch an den Rest des Internets anzuschließen, habe ich Anfang Februar einen weiteren Business-Vertrag bei der Telekom abgeschlossen.

Ich wollte den Telekom-Glasfaservertrag parallel zu meinem bestehenden Kabelvertrag bei Vodafone einrichten, damit ich keine Internetausfälle habe, die ich mir in meinem Job einfach nicht leisten kann. Im Zuge des Vertragsabschlusses sagte mir der Telekom-Mitarbeiter, dass in diesem Fall eine Rufnummernportierung nicht möglich ist, weil das nur im Zuge einer Kündigung bei Vodafone möglich ist. Also müsste erst der Vodafone-Vertrag gekündigt werden, bevor die Telekom ihren Anschluss bereitstellt. Das wollte ich natürlich nicht und die Festnetznummern sind mir eigentlich egal. Wir sind dann so verblieben, dass ich einfach einen neue Vertrag ohne Portierung abschließe und die Telekom meinen Vodafone-Vertrag kündigt, wenn meine Glasfaserleitung steht.

Die Glasfaserleitung steht nun und ich nutze sie seit Monaten. Da ich bisher keine Kündigungsbestätigung von Vodafone habe, habe ich die Telekom per Einschreiben angeschrieben (ich mache so was nur noch per Einschreiben, sonst ignorieren einen große Firmen eh) und darum gebeten, mir mitzuteilen, wie der Status dieses Vorganges ist – auch gerne per E-Mail. Nachdem ich nach über einer Woche keine Antwort bekommen habe, habe ich heute bei der Telekom angerufen. Die Business-Hotline sagte mir, dass kein Auftrag zur Kündigung vorliegt und nach weiteren 30 Minuten in der Hotline wurde mir dann mitgeteilt, dass man meinen Vodafone-Vertrag gar nicht kündigen könne. Dass mir das ein Mitarbeiter der selben Hotline verbindlich zugesagt hat, ist anscheinend egal. Ich so an diesem Punkt:

Ich muss meinen Vodafone-Vertrag jetzt selbst kündigen. Und ich kann schon voraussagen, wie das laufen wird. Ich schreibe denen per Einschreiben. Die antworten nicht. Ich schreibe erneut. Keine Antwort. Erst wenn ich mit dem Anwalt drohe oder tatsächlich von einem Anwalt ein Schreiben verfassen lasse, wird Vodafone reagieren. Woher ich das weiß? Weil meine bisherigen Interaktionen mit dieser Firma genauso gelaufen sind. Vodafone hat es in mehr als einem Dutzend Monaten nicht geschafft, mir eine einzige korrekte Rechnung zu stellen und forderte ständig Mahngebühren zu Beträgen, die nicht korrekt in Rechnung gestellt wurden. Zu diesem Thema kommt natürlich auch noch mal ein Blog-Eintrag hier in der Rubrik Einmal mit Profis, sobald mein Vertrag mit denen Geschichte ist und ich alles abschließend zusammenfassen kann.

Bei der Telekom hätte man einfach im System ein paar Knöpfe gedrückt und die Kündigung wäre raus gewesen. Und die hätte Vodafone sicherlich nicht ignoriert. Das ist ja eine Aktiengesellschaft. Da gibt es ja Abläufe für die Zusammenarbeit. Das ist den Beratern wichtig. Aber nö, bei der Telekom wollte niemand für mich auf diese Knöpfe drücken. Was interessieren den einen Hotline-Mitarbeiter auch die Versprechen des anderen? Das ist genau der Grund, warum ich eigentlich immer alles schriftlich mir Firmen klären will. Die Aussagen am Telefon sind ungefähr genauso viel Wert wie ein Nichtangriffspakt mit Vladimir Putin.

Danke für nichts, Telekom! Immerhin hab ich jetzt keine Illusionen mehr, dass ihr auch nur einen Deut besser seid als die Konkurrenz. Große Firmen sind alle gleich. Scheiß auf die Kunden, Hauptsache die zahlen, alles andere ist egal.

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Aufmacherbild: Mika Baumeister