Auf Teufel komm Cloud
“Ich habe das Wort Europa immer im Munde derjenigen Politiker gefunden, die von anderen Mächten etwas verlangten, was sie im eigenen Namen nicht zu fordern wagten."
— Otto von Bismarck, Gesammelte Werke, Diktat (9. November 1876)
Könnt ihr euch noch daran erinnern, als ich im November 2020 eine Kolumne darüber geschrieben habe, dass ich Sympathie mit meinen Mitmenschen habe, die damals gegen die im Eiltempo und ohne vernünftige Diskussion durch den Bundestag geprügelte IfSG-Novelle zu Recht auf die Straße gegangen sind? Und dass ich dann angefeindet wurde, weil bei den Demos ja Nazis dabei waren und man deswegen nicht mit den vernünftigen Demonstranten sympathisieren oder gar auf solche Demos gehen darf? Und diese Art von Aussagen fallen mir seitdem immer wieder auf.
Ich habe oft gesagt, warum das eine sehr dumme Art der Argumentation ist. Weil man sie ja im Umkehrschluss auch auf die Leute anwenden kann, die selbst so argumentieren. Nie wurde das klarer als am heutigen Tage, als bei einer antifaschistischen Gedenkdemo anlässlich des Terroranschlags von Hanau auch radikale ukrainische Nationalisten mitliefen. Jepp, das sind Leute, deren Vordenker mit den echten, historischen Nazis zusammen Juden ermordet haben. Mit anderen Worten, die Im-Zweifel-Links-Weltverbesserer, die sagen, wenn man auf ner Demo ist, auf der auch Nazis sind, ist man selber Nazi, sind jetzt auch Nazis. Merkt ihr selber, oder?
Wegen diesem ganzen Scheiß gehe ich dieser Tage nicht mehr demonstrieren und halte es mit den zeitlos-weisen Worten aus Leonard Cohens Song Democracy:
I’m sentimental, if you know what I mean
I love the country, but I can’t stand the scene
I’m neither left nor right
I’m just staying home tonight
Kurzer Hinweis: Ich werde im Februar nicht viel auf diesem Blog veröffentlichen. Ich nehme mir den Monat frei, um meinen Roman zu ende zu schreiben. Ich möchte dem Stipendium gerecht werden, das ich von der Bundesregierung für diesen Zweck erhalten habe. Ich nenne dieses Projekt Grim February .
Auf dem Grim-Deep-Blog und über meinen Autoren-Account bei Twitter werde ich euch auf dem Laufenden halten, wie es mir dabei ergeht.
Und wie lautet Ihr Mädchenname?
Ich verstehe es doch auch nicht mehr
Heutiges Highlight aus dem morgentlichen Newsletter der OZ-Redaktion:
Eine der meistgelesenen OZ-Geschichten dieses Jahres war die über ein seltsames Grabgesteck, das ein Unbekannter auf einem Grab auf dem Friedhof in Neermoor-Kolonie abgelegt hatte. Eine ziemlich skurrile Geschichte. Das Grab gehörte einer vor 20 Jahren bei einem Verkehrsunfall verstorbenen jungen Frau. Inzwischen hat die Polizei den Mann ermittelt, der für das Grabgesteck verantwortlich ist. Eine Straftat liege nicht vor, so die Polizei. Der Mann habe keine bösen Absichten gehabt. Wie die Angehörigen der Verstorbenen dazu stehen, berichtet Nikola Nording.
Ich liebe Ostfriesland ja. Aber wenn die da oben ihren eigenen Tatort wollen, wird das so nix. Da muss schon ein bisschen was Gefährliches passieren, sonst guckt das keiner.
Und mal ehrlich, der Polizei da muss echt langweilig sein, wenn die Zeit haben so was zu ermitteln. Vielleicht sollte man lieber Verstärkung zu den Kollegen in Neustadt an der Aisch schicken. Man hört, das sei dieser Tage ein heißes Pflaster.
Feinde der Demokratie
Ist Autokorrektur ein unlösbares Problem?
Ein Schritt vor, zwei zurück
Ein Buch schreiben ist echt Scheiße viel Arbeit
The Expanse war über die vergangenen paar Jahre meine Lieblingsserie. Eine der wenigen Sachen, die aktuell im Fernsehen laufen, die man sich noch ansehen kann. Wirklich exzellenter Sci-Fi. Und nun ist sie vorbei. Einfach so, nach einer kurzen sechsten Staffel. Obwohl drei Bücher mit jeweils über 500 Seiten noch nicht verfilmt wurden.
Eine Rezension der letzten Staffel bei heise online:
Ganz bezahlt, halb geliefert
Habe gestern vom großartigen Michael Koschel den ersten Teil meines neuen Tattoos gestochen bekommen. Jetzt kann ich erst mal meinen Arm ein paar Tage nicht wirklich bewegen.
Das ist übrigens eine blaue Bambusotter (Trimeresurus insularis ). Und ja, die Farbe ist realistisch. Was für ein wunderschönes Tier! Die haben übrigens ein Infrarot-Organ, mit dem sie in absoluter Dunkelheit Beute punktgenau orten und angreifen können, wenn deren Temperatur nur 0,2°C Unterschied zur Umgebung hat. Ich mag total, wie die guckt. Genau meine Wellenlänge!
Vor ein paar Tagen habe ich die erste Fanart zu meinem Roman-Projekt Grim Deep geschickt bekommen, was mich sehr glücklich gemacht hat. Ziemlich cool!
Antizyklisch
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Das neue Jahr bringt hoffentlich Neues
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Heute ist meine 52. Kolumne in der Ostfriesen-Zeitung erschienen. Damit habe ich doch jetzt tatsächlich ein Jahr lang jede Woche eine Kolumne verfasst. Seit ich Journalist bin, habe ich immer den Ehrgeiz gehabt, irgendwann mal Kolumnist zu werden. Ich glaube, nachdem ich nun ein ganzes Jahr lang jede Woche in Print geliefert habe, kann ich jetzt mit Fug und Recht behaupten, dieses Ziel erreicht zu haben und ein Kolumnist zu sein. Und es hat nicht mal zehn Jahre in diesem Beruf gedauert.
Na gut, dann will ich mich mal hinsetzen und die erste Kolumne für 2022 schreiben. Auf ein weiteres Jahr und 52 weitere Kolumnen in der OZ!